"Nein, danke!" zu Naturzerstörung und Flächenversiegelung
Keine B 254 neu bei Maar-Lauterbach-Angersbach-Landenhausen
Ist die Ortsumfahrung Lauterbach-Wartenberg schon beschlossen ? Nein – auch wenn mancher das gerne so hätte. Der Zeitplan: Im Herbst 2024 informiert Hessen-Mobil die Gemeinde-Parlamente; 2025 soll ein komplett neues Planfeststellungsverfahren für die 12 km lange Ortsumfahrung beginnen.
Was ist neu in der Planung ? Die angeblich geringere Eingriffswirkung ist auf "Überholstreifen" zurückzuführen - nun ist es möglich steilere Steigungen zu bauen, es muss weniger Erde bewegt werden. Allerdings: die Abschnitte mit „Überholstreifen“ sind deutlich breiter: 15 Meter statt 11.50 Meter – d.h. die Flächenversiegelung steigt.
Der aktuelle Planungsstand: https://mobil.hessen.de/presse/planung-der-b-254-ortsumgehung-lauterbach-und-wartenberg
Der BUND sagt: gutes Ackerland und lebendige Hecken sind wichtiger als 4 Minuten rascher von Alsfeld nach Fulda! Und wir sind nicht allein. Am 21. August waren etwa 30 Menschen der Einladung in die Kulturspinnerei Lauterbach gefolgt. Wie die Vorstellungsrunde ergab, waren das überwiegend Menschen aus Lauterbach und Wartenberg, Vertreter des ADFC, des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und des Naturschutzbund (NABU), der Naturfreunde und des Stadtmarketing Lauterbach, aus der Parteienlandschaft gaben sich Vertreter der Linken und der Grünen zu erkennen.
Lauterbacher Geschäftswelt lehnt die Ortsumgehung B254 ab".https://osthessen-news.de
19.07.24 - Das Stadtmarketing Lauterbach hat nach der Bekanntgabe der neuen Planung zur Umgehungsstraße B254 eine Meinungsumfrage unter seinen 179 Mitgliedern durchgeführt. In einer Pressemitteilung heißt es jetzt: "Die Lauterbacher Geschäftswelt lehnt die neue Umgehung ab."
So sollen einige Mitglieder bereits im Vorfeld Bedenken geäußert und den Vorstand gebeten haben, nochmals tätig zu werden. 55 Prozent der Mitglieder haben sich an der Umfrage beteiligt, 73 Prozent der abgegebenen Stimmen lehnen die Umgehung ab, 27 Prozent seien dafür. "Diese ablehnende Haltung gegenüber einem Neubau wird auch im Vorstand mehrheitlich vertreten", erklärt der Verein "Stadtmarketing Lauterbach
Wir vom BUND finden das bemerkenswert: Okonomie und Ökologie passen (oft) sehr gut zusammen – schön, wenn unsere PolitikerInnen das auch verstehen.
Wir wollen Argumente sammeln und Menschen zusammenbringen, Weil: die VogelsbergerInnen der Zukunft haben Besseres verdient als die Verkehrspolitik aus dem letzten Jahrhundert.Klar wurde: es gibt viele und gute Gründe gegen die Planung. Hier nur ein Vorschlag aus der Runde, wie den Anwohnern an der Bundesstraße sofort zu helfen wäre: „Wenn ich durch Angersbach fahre, dann mit Tempo 30! Das hilft den Anwohnern und jede und jeder kann das ganz für sich machen, wir brauchen dafür kein Verkehrsschild! Genauso wenig wie für Tempo 100 auf der Autobahn!“
was wir verlieren würden: hier geht`s zum Film
und hier zum flyer
BUND Hessen legt Klimaschutz-Sofortprogramm vor
Landesregierung wird hessische Klimaziele für 2025 verfehlen - Reduktion der jährlichen CO2-Emissionen in Hessen muss verfünffacht werden
Frankfurt am Main, den 01.10.2024
Nach Auffassung des hessischen Landesverbands des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Hessen) wird das im hessischen Klimaschutzgesetz festgelegte Ziel, die Treibhausgas-Emissionen bis 2025 um 40% gegenüber 1990 zu mindern, deutlich verfehlt, sofern die schwarz-rote Landesregierung unter Ministerpräsident Boris Rhein keine wirksamen Maßnahmen für mehr Klimaschutz ergreift.
Da der Appell des wissenschaftlichen Klimaschutzbeirats des Landes Hessen vom November 2023, der ebenfalls auf die „Klimaschutzlücke“ hingewiesen und ein Sofortprogramm gefordert hatte, bis heute ohne Reaktion seitens der Landesregierung blieb, legt der BUND Hessen ein eigenes Klimaschutz-Sofortprogramm mit konkret umsetzbaren Maßnahmen vor, die es ermöglichen, das Klimaziel für 2025 doch noch zu erreichen.
Jörg Nitsch, BUND-Landesvorsitzender: „Die Zeit drängt. Bis 2021, d. h. innerhalb von gut 30 Jahren wurden gegenüber 1990 die Treibhausgas-Emissionen um 30 % gemindert. Bis Ende 2025 muss nun eine Minderung der Treibhausgas-Emissionen um weitere 10 %, das sind 6 Mio. Tonnen CO2, erreicht werden. Das gelingt nur, wenn die jährliche Minderung der Emissionen von 1% auf 5% verfünffacht wird.“
Nach BUND-Berechnungen liegen die größten Einsparpotentiale für Treibhausgasemissionen in den Bereichen „Strom sparen“ und „Windenergie-Ausbau“ (mit jeweils jährlich minus 3 Mio. Tonnen CO2) und dem Bereich „Photovoltaik-Ausbau (jährlich minus 1,4 Mio. Tonnen CO2)
Ein forcierter Umstieg vom Auto auf den Umweltverbund kann zu einer jährlichen Minderung von 700.000 Tonnen CO2, der Bereich „Wärme sparen“ zu einer Minderung von jährlich 600.000 Tonnen CO2 führen.
Zusammen mit weiteren Maßnahmen wie „Balkon-PV für alle“ und „Wasser sparen“ kann eine jährliche CO2-Einsparung von 9,16 Mio. Tonnen erreicht werden.
Unter Annahme einer Umsetzungsquote der Maßnahmen von 75 % ist nach Berechnung des BUND eine Minderung der CO2-Emissionen um 10 % zu erzielen und das Klimaschutzziel für 2025 ist erreichbar.
Dr. Werner Neumann, BUND-Energieexperte und Autor des Sofortprogramms: „ Wir legen ein machbares Sofortprogramm vor. Es ist einfach und schnell umsetzbar, es ist wirtschaftlich attraktiv, sozial wirksam und adressiert die vielfältigen Energienutzer im Land. Privates Kapital, ob groß oder klein, kann aktiviert werden mit direktem Vorteil für die EnergieverbraucherInnen. Das Land Hessen ist nun aufgefordert, seinen finanziellen und organisatorischen Teil zur Aktivierung der Menschen in Hessen für die dringlichen Klimaschutzziele zu übernehmen.“
Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Hessen e.V., Jörg Nitsch (v.i.S.d.P.), Geleitsstraße 14, 60599 Frankfurt am Main.